Ist Erythrit krebserregend? Süssstoff-Mythen erklärt.
In der Welt der Ernährung und Gesundheit gibt es ständig neue Trends und Debatten. Erythrit, ein Zuckeralkohol und beliebtes Süssungsmittel in vielen Diät- und Gesundheitsprodukten, ist jedoch nicht ohne Kontroverse.
In den letzten Jahren haben sich Bedenken hinsichtlich seiner potenziellen krebserregenden Wirkung verbreitet. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter? Um diese Frage zu klären, werfen wir einen genaueren Blick auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse und untersuchen, ob Erythrit tatsächlich eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellt.

Erythrit: Mythen vs. Fakten
Es gibt derzeit keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Erythrit krebserregend ist.
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ordnet es unter den Lebensmittel-Zusatzstoffen ein. Alle Lebensmittel-Zusatzstoffen werden in der Schweiz auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft, bevor sie zugelassen werden.
Wie alle Zuckerersatzstoffe trägt auch Erythritol/Erythrit eine E-Nummer, nämlich die E 968. In der Zutatenliste muss Erythrit als Zusatzstoff mit dem konkreten Namen oder der entsprechenden E-Nummer aufgelistet sein.
Nicht immer ist es einfach, alle Inhaltsstoffe auf der Zutatenliste richtig zu erkennen. Besonders gilt dies für Zucker in seinen verschiedenen Formen. Wie erkennbar ist, ob ein Produkt wirklich gesund und zuckerfrei ist, erfährst du in unserem Leitfaden zu versteckten Zuckern.
Was genau ist Erythrit?
Erythrit ist ein Zuckeraustauschstoff, der natürlicherweise in Lebensmitteln wie Früchten vorkommt und auch als Süssstoff in vielen verarbeiteten Produkten eingesetzt wird, weil er viele Vorteile vereinigt. Chemisch betrachtet, gehört es zu den Polyolen, einer Gruppe von Kohlenhydraten, die nur teilweise verdaulich sind. Erythrit wird aus natürlichen Quellen wie Früchten, Gemüse und Fermentation von Zucker durch bestimmte Hefen gewonnen.
Im Vergleich zu anderen Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit, Xylitol oder Mannitol hat Erythrit nur etwa 0,2 Kalorien pro Gramm und beeinflusst den Blutzuckerspiegel kaum und hat keine Auswirkungen auf das Mikrobiom. Aus diesem Grund ist er eine ideale Wahl für Menschen mit einem Diabetes mellitus oder Übergewicht.
Merke: Erythrit hat einen süssen Geschmack, der dem von Zucker ähnlich ist, jedoch nicht die gleiche Menge an Kohlenhydraten oder Kalorien. Es wird oft in zuckerfreien Lebensmitteln und Getränken, wie z.B. zuckerfreien Kaugummis, Diät-Sodas, Proteinriegeln und Backwaren, verwendet.
Nebenwirkungen: Ist Erythrit schädlich?
Erythrit wird im Allgemeinen als äusserst sicher betrachtet und hat wenige bekannte Nebenwirkungen. Erythrit wird über die Niere abgebaut, daher löst er keine Verdauungsprobleme aus.
Falls Erythrit trotzdem mal unverdaut in den Dickdarm gelangen würde, werden die enthaltenen Kohlenhydrate von den Darmbakterien abgebaut und es könnte zu Blähungen und Gasbildung führen.
Erythrit ist ein Kohlenhydratgemisch, löst also per se keine allergischen Reaktionen aus. Aber natürlich ist es möglich, auf andere Bestandteile in Lebensmitteln allergisch zu reagieren, die Erythrit enthalten.
Übrigens: Hier kannst du mehr über Komplexe und Einfache Kohlenhydrate erfahren.
Faktencheck zu Erythrit
Erythrit ist praktisch kalorienfrei und im Darm sehr gut verträglich. Dank dieser Eigenschaften lässt es sich leicht in verschiedene Süssspeisen integrieren.
Frau Bettina Wölnerhanssen und Frau Anne Christin Meyer-Gerspach, zwei Wissenschaftlerinnen, die sich in der Schweiz intensiv mit der Thematik auseinandersetzen, beobachteten bei einer kleinen Gruppe von Menschen, dass die Aufnahme von Erythrit die Freisetzung von Sättigungshormonen auslöst.
Dabei wird im Gehirn das Belohnungszentrum stimuliert, ähnlich wie bei Zucker. Das ist eine spannende neue Information, gerade für Menschen mit Übergewicht, die weniger Sättigungshormone produzieren. Erythrit könnte dir dabei helfen, dein Hungergefühl zu reduzieren und eine Gewichtzunahme zu vermeiden. Im Gegensatz zu Zucker ist Erythrit quasi kalorienfrei. Ebenfalls zeigen erste Forschungsergebnisse von Wölnerhanssen und Meyer-Gerspach keine negativen Auswirkungen auf den Zuckerstoffwechsel oder die Darmflora.
Mehr dazu: Zucker oder Süssstoff – Was ist gesünder?
Also, eine tolle Kombination mit guter Wirkung auf deine Gesundheit!
Kann ich mit Erythrit backen?

Erythrit ähnelt der Konsistenz von Zucker und lässt sich dadurch sehr gut zum Backen ohne Zucker verwenden. Die Süsskraft liegt etwas unter der von Zucker, was du spielend mit einfachen Küchentipps wie der Zugabe von Zitronen- oder Orangenzesten oder etwas Vanillearoma ganz ohne Kalorien ersetzen kannst. Oder noch besser: mit unserem Assugrin-Produkt kannst du die Zuckermenge ganz einfach 1:1 austauschen.
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Wir wünschen viel Spass beim Ausprobieren und Geniessen!